Geschichte der Lossower Kirche: |
1741
wurde auf Veranlassung des damaligen Rittergutsbesitzers Adolph
Friedrich von Beerfelde mit dem Bau einer neuen Kirche in Lossow
begonnen. 1746
wurde sie fertiggestellt und eingeweiht. Es ist eine Kreuzkirche, hat
also einen kreuzförmigen Grundriss, an der Westseite einen
quadratischen Turm mit runder Haube. Unter dem Nordflügel, von Osten
her zugänglich, befindet sich eine Gruft. An der Nordseite der Kirche
über einem Giebelfeld wurde das Allianzwappen der von Beerfelde
angebracht. Zur
Lossower Kirchengemeinde gehörten Brieskow, Finkenheerd, Unter Lindow,
Klixmühle, Busch- mühle,
Schiffersruh und die Ziegelei. 1759,
während des siebenjährigen Krieges, besetzten die Russen Lossow. Sie
plünderten die Kirche und das Pfarrhaus, vernichteten Urkunden und
Kirchenbücher. 1760
begann der Pfarrer Johann Jacob Werkmeister wieder mit der Führung der
Kirchenbücher, diese existieren noch heute. Der
13. Juli 1885 war für die Lossower ein Schreckenstag. Um 17.45 schlug
ein Blitz in den Kirchturm ein, setze ihn in Brand und beschädigte die
Turmuhr. Ein zweiter Blitz setzte das eigentliche Kirchengebäude und
das Haus des Schmiedemeisters Birkner in Brand. Das Feuer griff auf den
Glockenstuhl über, er stürzte ein, und die Glocken fielen zu Boden.
Gemeinsam mit den Bürgern löschte die vom Gutsherren Simon beherbergte
Feuerwehr den Brand, und sie verhinderten so die weitere Ausbreitung. 1885/86
wurde der Kirchturm wieder aufgebaut, allerdings in veränderter
einfacher Form. Neujahr
1913 wurde die Kirche baupolizeilich gesperrt. Es wurde die Erneuerung
des Dachstuhls gefordert. Der
1. Weltkrieg und die Inflation verhinderten die Erneuerung, es wurden
nur Stützen eingezogen. Die Glocken der Kirche wurden eingeschmolzen. Der
Rittergutbesitzer Simon spendete drei neue Glocken, die am 14. Februar
1924 eingebaut wurden. 1940
verkaufte Herr Simon sein Gut an das Märkische Elektrizitätswerk,
damit ging das Kirchenpatronat an dieses Werk über. Ende
1944/Anfang 1945 näherte sich die Front der Oder. Die Mehrzahl der
Lossower Einwohner flüchtete. Das Dorf lag unter Beschuss der
Sowjetarmee. Die Kirche brannte vollkommen aus. Nur der Turm blieb im
unteren Teil erhalten. Er wurde später gesichert und mit einem
provisorischen Dach versehen. Das war das Ende der fast 200jährigen Geschichte einer schlichten märkischen Dorfkirche. Die Sanierung der Mauerkrone erfolgte im Jahr 2013. |