Lossower Feuerwehr: |
Die
Dorfordnung von 1702 enthielt folgende Bestimmung: Eine
Sage überliefert das Geschehene so: Die
Sage von dem Feuerreiter „In
dem Dorfe Lossow gab es vor langen, langen Jahren einen Mann, der die
Gabe hatte, bei Ausbruch einer Feuersbrunst
diese zu löschen. An einem Sonntagnachmittag brach in dem bei
Lossow gelegenen Dorf Tzschetzschnow ein großes Schadenfeuer aus.
Obwohl viele Spritzen zur Stelle waren und Menschenhände alles Mögliche
taten, das Feuer zu löschen, griff es doch immer weiter um sich . Eine
unheimliche Macht schien das Feuer zu treiben; das halbe Dorf war schon
niedergebrannt. Verzweifelt standen die Menschen und rangen die Hände.
Da nahte vom Dorfe Lossow jener Feuerreiter auf seinem Pferde. Er ritt
dreimal um das Feuer herum und sprach dazu eine Gebetsformel. Alsbald
legte sich die Gewalt des Feuers, und es wähnte nicht lange, so war es
erloschen. Bis auf den heutigen Tag erinnern sich noch die alten Leute
in Tzschetzschnow dieser Sage.“ (Nach: „Heilige Ostmark 1925“) Nach
Angaben von Feuerwehrmitgliedern soll die Freiwillige Feuerwehr Lossow
wahrscheinlich im Jahre 1895 gegründet worden sein. Diese Jahreszahl
stand auf der ältesten Spritze, die die Feuerwehr hatte. Ein
schriftlicher Beleg für den Gründungstermin konnte bisher nicht
ermittelt werden. Ein Spritzenhaus für Geräte besaß die Lossower
Feuerwehr nicht. Sie stellte die Spritze und andere Geräte an
unterschiedlichen Orten unter, so zum Beispiel für längere Zeit in der
Scheune bei Fam. Birkholz. Zu den kulturellen Höhepunkten in Lossow gehörten
jahrelang das Stiftungsfest und der Feuerwehrball. Mit der Machtübernahme
der Nazis wurde auch die Feuerwehr in die Kriegsvorbereitung mit
einbezogen und im Luftschutzdienst ausgebildet. Leiter der Feuerwehr
wurde 1935 der Bürgermeister Zeese. Die
Freiwillige Feuerwehr Lossow hat derzeit 42 Mitglieder und 8
Ehrenmitglieder. Davon gehören 11 der Jugendgruppe an. Dokumentierte Großbrände, bei denen die Freiwillige Feuerwehr Lossow zum Einsatz kam: |
08.09.1811 | Großfeuer in
Tzschetzschnow. Es brannten 19 Gehöfte und die Scheune des Pfarrers ab. |
16.04.1815 | Brand in Lossow. Als die Gemeinde in der Kirche war, begann es zu brennen. Insgesamt waren 16 Familien betroffen. |
10.11.1871 | In Tzschetzschnow geriet die Scheune des Pfarrers in Brand. |
13.07.1885 | Am späten Nachmittag gegen 17.45 Uhr schlug ein Blitz in den Kirchturm ein, setzte ihn in Brand und beschädigte die Turmuhr. Ein zweiter Blitz schlug danach in das eigentliche Kirchengebäude ein. Von dort aus sprang er auf das nahegelegene Haus des Schmiedemeisters Birkner über und setze die Kirche sowie mehrere Gebäude der Familie Birkner in Brand. Durch die Löscharbeiten der Lossower Feuerwehr konnte das Kirchengebäude gerettet werden. Der Turm und der Birknersche Hof brannten ab. |
27.10.1908 | Auf dem Gut brannte eine Großscheune bis auf den Grund ab. Es brannten ein 20 Meter langer Schuppen und ein Stallgebäude des Besitzers Sadanach sowie ein 20 Meter langes Stallgebäude des Besitzers Henkel und der angrenzende Gasthof. |
14.06.1934 | Brand
auf dem Vorwerk in Lossow. Es brannte ein Schweinestall, die Tiere konnten gerettet werden. |
Juli 1935 | Brand in der Lossower Heide |
April 1945 | In den Kriegswirren werden einige Scheunen östlich vom Dorf und die Kirche in Brand geschossen. |
April 1950 | Waldbrand in der Halde bei Lossow |
Juli 1950 | Die Scheune des Bauern Schwarz brannte mit den Ernteerträgen und wertvollen Maschinen vollständig ab. |
Sommer
1963 |
Die
Scheune der Familie Franke (Woite) brannte durch Blitzschlag ab. |